Und weiter gehts - Lipödem-OP Nr. 6

Gespeichert von James am Mo, 12/01/2025 - 10:57

Genau ein Jahr nach der letzten Lipödem-OP am Rücken ist nun Nr. 6 dran. Diesmal geht es ans Hinterteil, das leider auch enorm von Lipödem betroffen ist.

Bett

Um kurz vor 7 Uhr standen wir also am 01.12.2025 wieder in der PAN-Klinik und meldeten Bine an. Dann wurden wir noch Geld in der Anästhesie los und danach hieß es lange warten, bis sie ihr Zimmer beziehen konnte. Auch da hieß es dann lange warten. Das sind wir so gar nicht gewöhnt, bei den vorherigen OPs ging alles recht flott. Ist auch alles andere als hilfreich, wenn die Nervosität sowieso schon zu Übelkeit, sehr hohem Puls und Heulattacken führt.

AussichtUm ca. 10.40 Uhr war es dann endlich soweit und sie durfte sich in den sexy Schlüppi und OP-Hemdchen werfen und es ging zu Fuß zum OP.

Ich dagegen machte mich auf den Weg nach Hause, um erstmal was zu frühstücken und zu warten, bis der erlösende Anruf kam, dass alles erledigt und okay sei.

Um kurz nach 14 Uhr rief mich dann meine sehr schläfrige und von Emotionen gebeutelte Liebste an, sie war wieder auf dem Zimmer. Natürlich machte ich mich sofort auf den Weg zu ihr, hatte ich mir doch extra die ersten drei Tage ab dem OP-Tag frei genommen, um für sie da zu sein. Ab dem 4. Tag nach der OP musste ich dann leider wieder arbeiten, allerdings zum Glück Dank der Möglichkeit aus dem Homeoffice. Hier ein dicker Dank an meinen Arbeitgeber und mein tolles Team auf der Arbeit, das das Ganze erneut so mitträgt. ❤️

Im Zimmer angekommen blinzelte eine müde aber tapfere Patientin entgegen und berichtete mir direkt, dass wieder über 8 Liter krankhaft verändertes Fettgewebe rausgezogen worden sind. Mit Kleinkram geben wir uns eben nicht ab.

Alle OPs zusammengenommen sind bisher weit über 40 Liter krankhaft verändertes Fettgewebe und damit eine riesige Menge an Gewicht und Schmerzen weg und ein großes Stück Lebensfreude zurück. Mal sehen, wie es sich nun noch entwickelt.

Während der OP war sie kurzzeitig tachykard (stark erhöhter Puls), vermutlich aufgrund des OP-Stresses und der Angst zuvor. Und sie erhielt eine ordentliche Dosierung eines Schmerzmittelcocktails, da sie ja bereits Schmerzpatientin ist und eben regulär bereits einiges an Schmerzmittel nehmen muss.

Um 17.30 Uhr kam Frau Dr. Stoff-Attrasch zur Kurzvisite. Sie verkündete die diesmal "magische" Zahl von 8,8 Litern. Die OP war recht blutig, da das Gewebe doch sehr fibrös (krankhafte Vermehrung von Bindegewebe) war und sie natürlich auch an den Ränden an bereits operierte Stellen kam, die bekanntermaßen immer mal blutiger sind. Alles in allem war es also eine komplizierte, umfangreiche OP. Natürlich.

Nach dem Abendessen und der Kontrolle von Vitalwerten - welche zum Glück alle gut waren - ging es für mich dann nach dem anstrengenden Tag auch nach Hause.

 

02.12.2025

Der Tag beginnt mit kurze Austausch per WhatsApp und der Bitte, ich solle Schlappen mitbringen. Die von der Klinik seien verschwunden. Also gings mit Schlappen und zwei Spielen im Gepäck wieder zur Klinik zum Krankenbesuch.

Tag nach der OP

Unterwegs hab ich schnell noch - wie ihr versprochen - einen Pumpin Spiced Latte besorgt und mitgebracht. 

Als ich da war, hieß es auch direkt mal aufstehen, Zähne putzen und einige Minuten außerhalb des Bettes sitzen. Aber mit zunehmenden Schmerzen gings dann wieder ins Bett.

Später kamen noch ihre Eltern zu Besuch und der Tag verging schnell mit Quatschen zwischen uns und auch der sehr netten Bettnachbarin und ihrem Mann aus der Eifel (Liebe Grüße an der Stelle).

Die Visite durch Frau Dr. Stoff-Attrasch verlief auch zur vollen Zufriedenheit. Nachdem später auch der nervige, zwickende Zugang am rechten Handgelenk gezogen war, wars dann auch angenehmer. Ich verabschiedete mich dann um ca. 19 Uhr nach Hause.

03.12.2025

Tag der Abreise. Als ich ankam war gerade das Frühstück gekommen und ich mapfte mein mitgebrachtes Sandwich. Danach noch das halbe, nicht gegessene meiner Frau. Sitzen geht recht gut, schmerzt aber natürlich noch ziemlich. Aufstehen und Laufen war nochmal eine andere Sache. Zum Glück wurden wir von meinem Schwiegerpapa abgeholt, der netterweise mit dem Auto das Taxi spielte.

ZuhauseUm kurz nach 9 Uhr kam dann Frau Dr. Stoff-Attrasch zur finalen Visite, Übergabe des Arztbriefs und dem Termin zum Fädenziehen und Kontrolle am 16.12. Danach warteten wir nur noch auf die Abholung und damit war das Kapitel Krankenhaus für hier erledigt.

Zuhause angekommen hieß es erstmal eine bequeme Position auf dem Sofa finden (zum Glück ist die Rückenlehne nach vorn klappbar), mit Kissen und Decke gepolstert und sich von den Strapazen erholen.

15.12.2025

Zeit für ein Update. Die ersten Tage waren wie bisher immer eher mühsam. Die Toilettengänge waren nicht allein möglich, auch das An- und Ausziehen war (meist) nur mit Assistenz möglich. Ebenso die Körperwäsche, da sie einfach nicht allein um sich herum greifen konnte. Lange Wege zu laufen war auch kaum bis gar nicht möglich.
Aber alles wurde nach und nach besser und jetzt geht es vor allem darum wieder mobil zu werden.
14 Tage nach der OP, ist die zuvor immer stärker gewordene Schwellung an Hüften, unterem Rücken und vor allem natürlich am Hintern selbst, langsam dabei abzuschwellen. Die Hämatome waren eine eigene Karte eines imaginären Atlantik mit tiefblauem, fast lilafarbenem Wasser und zierte vor allem die linke Pobacke und die Hüfte.
Die Schmerzmedikation ist mittlerweile reduziert, die Beweglichkeit wird besser. Noch kann sie nicht alles allein machen, so dass ich mein zuvor für 2 Wochen geplantes Homeoffice auf 3 Wochen ausgeweitet habe. An der Stelle wieder Danke an meine Kolleg*innen und die beste Teamleiterin der Welt, die das mittragen.
Am 16.12.2025 werden endlich die Fäden gezogen, danach geht es erfahrungsgemäß dann etwas schneller bergauf. Es bleibt spannend.

 

(Wird laufend aktualisiert)